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2009

 

Urlaub x +2

Aus dem einen Tag in Gedser wurden dann wieder einmal 4 Tage. Tage die gefüllt waren mit Starkwind, Sonne, Regen und Sonnenschein. Aber auch mit einer Fahrt nach Rostock; mit der Fähre.Denn die Admiralin verließ das Schiff, um im heimischen Garten nach dem rechten zu sehen.

Von nun an war der Skipper ein“single handet sailer“.

 

Bei Starkwind lief die Vindoe von Astrid und Holger ein und gemeinsame Stunden wurden an Bord erbracht, bevor die beiden sich auf den Heimweg nachLübeck machten..

Später war es die „ Dwarslöper“ mit Skipper Hubert und seiner Frau auf dem Weg gen Wismar und auch hier wurden bei einem Bier einige Erfahrungen über die bisherigen Segeltage ausgetauscht.

 

Den Skipper aber trieb es wieder nach Norden.Der Wind war recht handig und so gingen die Segel hoch und der Kurs längs Falster wurde abgesetzt.

Wieder einmal herrliches Raumschotsegeln, wieder einmal drehte der Wind und wieder einmal war es am Ende der Diesemotor, der TAHEHA nach Norden trieb

Als erster Hafen war Haesness vorgesehen, dann Klinholm und dann wurde es doch der Hafen von Rödvig, der nach fast 10 stündiger Fahrt und fast 65 sm angelaufen wurde

 

Voll war es hier! Überall lagen die Boote schon in dreier-und vierer Päckchen. Man merkte, dass in Dänemark und Schweden Ferien waren. Ganz hinten im Fischereihafen, war aber für TAHEHA noch eine kleine Ecke frei und auch hier kam dann spät abends noch eine kleine schwedische Maxi auf Seite, die recht mitgenommen aussah. Gebrochener Baum und zerfetztes Großsegel sprachen eine Sprache für sich. Die beiden Segler waren von einer Unwetterwalze mit mehr als 9 Windstärken erwischt worden und hatten dabei eine Patenthalse gefahren. Das Ergebnis konnte man sehen...

Am nächsten Morgen verholte TAHEHA an den im Fischereihafen neu erstellten Steg und hatte im Verlauf der nächsten Stunden wieder 3 Boote auf Seite.

Es war schon interessant zu erleben, wie sich an jedem Tag die selbe Prozedur wiederholte: Im Verlauf des Vormittags verließen viele Boote den Hafen, meist in Richtung Kopenhagen, wenige nach SW, in den Grönsund

Doch schon liefen wieder neue Boote ein und innerhalb von 2-3 Stunden war der Hafen wieder vollständig überfüllt.

Der Skipper hatte Zeit und konnte dem Treiben genussvoll zuschauen. Und genau so tat es auch ein Skipper aus Abbekas, Hans, der alsbald zu einem Bier einlud.

Und am Abend saßen dann die beiden Skipper an Bord von TAHEHA und leerten genussvoll eine Flasche Rotwein.Und aus der einen wurde dann am folgenden Abend an Bord von Hans eine weitere und viel über Gott und die Welt diskutiert.

 

Der Skipper hatte abends beobachtet, wie eine norwegische Jagt mit original braunem Rigg Segel setzte und deren Skipper, wie sich später bei einer weiteren gemeinsamen Flasche Rotwein herausstellte, Donald, ein Australier, dabei war, diese Boot wieder in seine Originalform aufzubauen. Ein herrlicher Anblick so zwischen den vielen „ Yoghurtbechern“.....

 

Und dann lag da noch eine kleine Holzyacht aus Limhamn, deren Seglerinnen damit beschäftigt waren, das stark leckende Boot trocken zu lenzen. Bei einem smalltalk stellte sich heraus, dass die beiden das Boot gerade gekauft hatten und sehr wenig Ahnung vom seglerischen Handwerk besaßen.

So war es dann Hans, der das Rigg richtig verstagte und der Skipper der TAHEHA eine Lifeline an Bord anbrachte. Das dabei die eine Skipperin sich einfach mal in voller Montur ins Hafenbecken fallen ließ, um die richtge Funktion dieser Leine auszuprobieren, sorgte für allgemeine Heiterkeit.

Diese Sorgleine bekam dann auch den Namen“ Hartmutleine“!

 

Dann aber war es wieder Zeit die faulen Hafentage in Dänemark zu beenden und bei raumschot Wind setzte TAHEHA den Kurs auf Schweden ab.

Der Windpilot wurde eingehakt und mit teilweise mehr als 7 Knoten Fahrt und Kurs 30 ging die Fahrt vorbei an Falsterboe und dem neuen Windpark westlich von Klagshamn Richtung Sundbrücke.

Es ist immer wieder ein komisches Gefühl, sich der Brückendurchfahrt zwischen den Pfeilern E8 und E9 zu nähern, die von weitem so niedrig aussieht. Aber dicht bei kann man lesen, dass die Durchfahrtshöhe 40 m beträgt. Also mit Vollzeug hindurch, die schwedischen Gastlandflagge gesetzt und Richtung Limhamn gesegelt.

Nach nur 4 Stunden Fahrt und 28 sm gingen die Leinen über die Dalben, und TAHEHA wurde mit einem überraschten "Hallo" von Birgitta und Nisse begrüßt.

 

 

Am nächsten Tag per Bus nach Malmö und, wie kann es anders sein, erst einmal einen Besuch bei

"Clas Olson" in Triangelen abgestattet.

Eigentlich sollte nur nach einem neuen Haken für die Selbststeueranlage gesucht werde, aber dann waren die Einkauftüten doch mit weiteren " Kleinigkeiten" gefüllt.

Bei dem Schlendern durch Malmö holte sich der Skipper eine große Blase am Hacken; nach so langem Segeln ist das Laufen in geschlossenen Schuhen eben anstrengend und ungewohnt.

 

Seit einigen Wochen hatte der Skipper immer wieder versucht herauszufinden, warum die elektrische Bordspannung regelmäßig zusammenbrach. Alle Kabel waren wiederholt durchgeklingelt worden ( und dabei auch ein Fehler gefunden worden), aber das Grundproblem konnte nicht ausfindig gemacht werden.

Bei einem weiteren Hafentag im Limhamn wurde die Bordbatterie gegen eine neue ausgetauscht und siehe da, der Fehler war behoben!

 

Jetzt heißt es erst einmal abwarten, was das Wetter so an Überraschungen drauf hat und dann soll es an der schwedischen Westküste weiter nach Norden gehen. Also weitere Hafentage in Limhamn....

 

Urlaub 2009 x + 3 ( 1.- 2 .August )

 

Nach einigen Tagen Starkwind war das Wetter wieder einmal anders gestimmt und es wehte mit leichten Winden aus SW. Also Segel hoch und raus aus dem Hafen. Entlang der beeindruckenden neuen Skyline der Hafenstadt von Malmö mit seinem Turning Torso ging der Kurs nach Norden.

Barsebäckshamn und Landskrona blieben an Steuerbord liegen und schon bald tauchte voraus die Insel Ven auf.

Reger Sportbootverkehr herrschte an diesem schönen Wochenende zwischen dem dänischen und dem schwedischen Festland und der durch den Physiker Tycho Brahe bekannt gewordenen Insel.

Aber Taheha zog es weiter Richtung Helsingborg.

Mehr als 25 Jahre lang hatte sie die dänische Seite des Sundes erkundet, nie aber waren die Leinen in Helsingborg festgemacht worden. Diesmal also sollte die schwedische Hafenstadt angelaufen werden.

 

Als dann aber der Wind immer mehr raumte und die Strömung gegenan lief, entschied sich der Skipper den kleinen Hafen von Aalabordana anzulaufen.

Auch hier war alles in dänischer Hand; alle Boxen und Kaikanten waren besetzt und so ging es wieder hinaus. Ganz langsam nur, denn am Servoruder hatte sich eine große Menge Kraut gesammelt und behinderte die Fahrt erheblich.Mit einem Bootshaken musste schon ganz schön gearbeitet werden, um dieses Anhängsel wieder los zu werden.

Der Strom hatte inzwischen gekentert und so trieb TAHEHA nur unter Genua vorbei an dem großen Yachthafen von Raa, auf dessen Außenrevier sich eine Menge von Regattabooten herum trieb.Und in diesem Gewusel wollte der Skipper auch nicht das Wochenende verbringen.

 

Voraus zogen die Fähren zwischen Helsingborg und Helsingör in einem schier unendlichen Hin und her ihre Bahnen und man musste schon die richtige Lücke erwischen, hier unbeschadet hindurch zu kommen. Aber auch das klappte und bald schon waren die Leinen in dem offensichtlich recht neuen Sportboothafen von Helsingborg fest.

 

 

Rings um das Hafengelände stehen viele moderne Wohngebäude und die neue Kunst- und Theaterhalle der Stadt. In den Caffees und Restaurangs saßen viele Besucher und beobachteten das " Hafenkino" mit seinen ein- und auslaufenden Booten.Direkt neben dem Hafen liegt ein Badestrand mit ausgedehnten Holzbrücken, auf denen viele Sonnenanbeter den Sommer genossen.

 

Am Sonntag wurden dann mal wieder die Füße beansprucht und es ging bergauf und bergab durch die Innenstadt von Helsingborg. In der Nähe des Hafens stehen viele große Wohn- und Geschäftshäuser, die etwas von dem vergangenen Reichtum der Stadt widergeben.

 

Das imposante alte Rathaus in rotfarbenem Backstein steht Respekt heischend an einer der großen Hauptstraßen und nicht weit dahinter ging es dann bergauf zum ehemaligen Schloß.

 

Wie viele Stufen es bis dort oben sind ist vergessen, wenn man den herrlichen Ausblick über Stadt und Hafen genießen kann. Frei geht der Blick über den Sund bis nach Helsingör und dem Schloß Kronborg, das von weitem so klein erscheint.

 

Direkt am Hafen liegt auch die supermoderne Abfertigungshalle für die Fähren nach Dänemark und der unterirdische Hauptbahnhof.der Stadt.

 

Der Skipper konnte sich dem touristischen Tun nicht entziehen uns setzte sich zu einem Latte machioatto in ein Cafee und beobachtete die vorbei schlendernden Touristen aus aller Herren Länder.

Am Nebentisch saßen zwei Damen, die sich in tiefstem Wiener Dialekt über den "Schlagobers" ausließen und auch an der Torte kein gutes Haar ließen. Die Schweden sollten sich mal ein Beispiel an der wienerischen Kaffehaustradition nehmen.

Als sie dann aber feststellten, dass der Skipper sie durchaus verstand, wurde das Gemecker schlagartig eingestellt und über die teuren alten Fassaden der gegenüberliegenden Hotels geratscht. Aber beim Aufbruch der beiden wurde dann doch noch ein Foto einer sehr schön dekorierten Torte geschossen. Souvenir an ein schwedisches Kaffeehaus...

 

Im Innenhafen lag das schwedische Segelschulschiff " Falken" und der Skipper konnte stundenlang zusehen, wie die Kadetten in die Masten stiegen, Leinen klarierten, Segeltücher anschlugen und -nach einem millitärischen Appell- unter Hurrarufen den Hafen verließ.

Weiter ging der Rundgang durch enge Gassen, in denen sich die Häuser aus dem 18. Jahrhundert



aneinander lehnten. Kleine Plätze mit Springbrunnen oder modernen Skulpturen unterbrechen die ringförmig um das ehemalige Schloss angelegten Straßenzüge.

In der Kulla Gatan soll an Wochentagen-im Gegensatz zum Wochenende- das Leben toben, und um das zu erleben muss TAHEHA wohl noch einen Tag länger in Helsingborg bleiben.

 

01.08.2009

Am Tag als der Regen kam..... schaute der Skipper doch recht verdutzt aus dem Fenster, weil da doch direkt vor der Einfahrt zum Sportboothafen ein riesiger Kreuzfahrer vor Anker lag. Mit den Tendern wurden nach und nach viele viele Passagiere an Land gebracht und auf die Stadt losgelassen.

Raus aus den Tendern, rein in die Busse, eine Rundfahrt durch Helsingborg, zurück zum Hafen und per Tender wieder an Bord, so sieht offensichtlich eine Kreuzfahrt aus.

Nichts für den Skipper!

Der zog es vor bei diesem " Sauwetter" an Bord zu bleiben und zum wiederholten Mal den Versuch zu unternehmen, ein Computerspiel zu gewinnen....Wurde aber wiedereinmal nichts draus!

 

Schlafen, Lesen, Essenkochen, Musikhören, so kann man auch den schlechtesten Regentag gut überstehen.

Am nächsten Tag war alles vorbei und die Sonne machte wieder auf Sommer. Leichter Wind aus SW und schon steckte TAHEHA ihre Nase in den Sund mit Kurs nach Nord.

In der Ferne waren die Felsformationen von Kullen im Frühdunst gerade mal so auszumachen und warum nicht mal nach Mölle oder in einen anderen der kleinen Häfen, die sich hier wie an Perlenschnüren an der Küste entlang zogen.

Es ist ein herrliches Gefühl, weit in das Kattegat hinaus zu segeln und dann, wenn die Küste kaum noch sichtbar ist, auf den anderen Bug zu gehen und einen weiteren Schlag in Richtung Land zu machen.

So bummelte TAHEHA den ganzen Tag durch die Gegend und lief, als der Wind immer weniger wurde, doch wieder nach Süden ab. Im Wetterbericht wurde mal wieder eine "gale-warning" ausgesprochen, die der einsame Segler doch lieber nicht mitten im offenen Wasser erwischen wollte.

Der kleine Hafen von Doomsteen war mit kaum 2m Wassertiefe genau richtig für TAHEHA; große Boote kommen hier nicht rein und so wurden die Leinen an der Innenmole festgemacht und wieder war Ruhe im Boot.

 

Interessant ist schon zu sehen, dass offensichtlich alle Bewohner des verschlafen wirkenden Ortes abends zum Hafen wandern, über eine Seebrücke ins Wasser steigen, einige Runden schwimmen und nach einer Kaltwasserdusche, die eigens dafür an der Mole aufgebaut ist, eingehüllt in Bademäntel oder Badetücher wieder nach Hause laufen.

Und die Prozedur wiederholt sich am Morgen wieder.

 

 

Von wegen Starkwind..., wenig Wind aus NO und Sonne pur trieben TAHEHA am nächsten Morgen wieder aus dem Hafen und nur unter Genua weiter gen Süden.

Mittags wurde das Schloß Kronborg auf Steuerbordseite gelassen und für diesen Tag mal an der dänischen Sundküste entlang gesegelt.

Die Freiheit, aus dem Magen heraus zu entscheiden, wo an diesem Tag der Turn zu Ende sein sollte, ist einfach toll. Vielleicht nach Humlebäck oder in den Kirkehavn von Ven, oder vielleicht doch gleich bis nach Kopenhagen ?

Die nördlich der Stadt liegenden Häfen hatte TAHEHA noch nie angelaufen und auch diesmal sollte es nicht dazu kommen: Große Ragattafelder kreuzten bei immer stärker werdendem Wind vor den Einfahrten und durch dieses Gewusel sollte der Kurs nun auch nicht gehen.

So schaukelte TAHEHA bei zunehmendem Wellengang vorbei an Treekroner in den Hafen von Margreteholm.

Beim Festmachen half die Mannschaft der PEGA, die wir schon in Helsingborg kennen gelernt hatten. Abends wurde an Bord der PEGA, einem Aluminiumschiff, das schon für 3 Jahre die Karibik besegelt hatte, mal wieder so richtig geklönt und der nun doch noch durchziehende Starkwind in aller Ruhe bei einem Glas Bier einfach ignoriert.

 

Da es zum Kochen schon etwas zu spät geworden war, gönnte sich der Skipper im Clubheim des Segelvereins Lynetten ein üppiges -und teures -Abendmal und noch ein großes Bier und dann ging es in die Koje.

Am nächsten Morgen war der Starkwind vergessen und TAHEHA machte eine Hafenrundfahrt durch den Innenhafen von Kopenhagen.

Die Rundfahrtboote huschten durch das Hafenwasser und waren bis auf die letzten Plätze gefüllt; alle wollten die Lille Havnfru sehen.Blitzlichtgewitter, Kameraverschlüsse klickten und schon ging es weiter vorbei an der Oper und dem neuen Konzerthaus hinein in das verschlungenen Kanalsystem und nach Kristianshavn.

Auch TAHEHA versuchte dort einen Liegeplatz zu finden, aber alles war total überfüllt.

Also wieder raus und retour Richtung Langeline Havn und in dem kleinen Rundhafen eine kleine Hafenrunde gedreht.

Der Hafenmeister winkte an eine frei Mooringtonne und der Skipper entschied sich, für eine Nacht in diesem Teuren Hafen fest zu machen.

 

 

Mitten im Hafenbecken kurvte ein dänisches Segelboot scheinbar ziellos umher und trieb dann in die Bojen.

Der Skipper diese Bootes hatte offensichtlich Probleme.

Der Hafenmeister fragte bei TAHEHA an, ob eventuell Hilfe beim Einschleppen geleistet werden könne und so wurden die Leinen wieder gelöst und dem Havaristen zu Hilfe gekommen .

Bei dem waren Schraube und Ruder durch eine Leine blockiert. TAHEHA ging auf Seite und schleppte das Boot gegen den Wind an eine freie Mooringtonne und half beim Vertäuen.

 

Hier war der Einsatz eines Tauchers von Nöten um Schraube und Ruder wieder frei zu bekommen.

An Bord von TAHEHA war die notwendige Ausrüstung vorhanden und schon schwamm ihr Skipper im Hafenwasser ( was nicht unbedingt zu einem Bade einlud..).

Nach mehreren Versuchen und unter Einsatz eine guten Messers waren Ruder und Schraube bald wieder frei und der dänische Segler sichtbar erleichtert.

Die Dusche im Cockpit von TAHEHA wurde genutzt und schnell war der Schmutz des Hafens abgewaschen.

Und als der Skipper von TAHEHA im Hafenmeisterbüro die hier teuren Hafengebühren bezahlen wollte ( 200 DK !!! ) erlebte er eine Überraschung: Für die geleistete Hilfe waren TAHEHA für den nächsten Tag die Hafengebühren erlassen.

Die zusätzlich von dem Dänen angebotenen 50 DK wurden dankend abgelehnt. Seemannschaft sollte nicht bezahlt werden....

 

Da in diesem Hafen mal wieder ein Internetzugang vorhanden war (gab´s vom Hafenmeister auch noch gratis ) wurde per Skype ausführlich mit der Heimat gesprochen und wurden per Videokamera Bilder ausgetauscht.

Zwei Tage lang ging es zu Fuß kreuz und quer durch Kopenhagen, wurden im Strom der vielen Touristen schon bekannte Straßen abgeklappert und -fast alleine- viele Nebenstraßen erkundet.

In einem kleinen Straßenlokal saß der Skipper an einem der drei Tische, genoss Pasta, Cola und einfach das Leben.

Im Cockpit sitzend hat man einen schönen Ausblick auf die Kreuzfahrschiffe, die hier für einige Stunden an Langeline festmachen und ihre Passagiere ausluden.

Und manchmal hatte man das Gefühl, diese Kreuzfahrer kommen direkt in den kleinen Hafen.

 

Lebensmittel und Telefonkarten wurden ergänzt, Wasser gebunkert und dann ging es weiter.

Nicht sehr weit, denn schon wieder waren Starkwindwarnungen zu hören.

Mit teilweise mehr als 7kn Fahrt nur unter Genua, vorbei am Flughafen Kastrup mit dem immer wieder eigenartigen Gefühl, die landenden Flugzeuge würden die Mastspitze abkappen, wurde der Hafen von Dragör angesteuert.

 

Liegen an der Stirnseite der Steganlage sichert immer wieder einen wunderschönen Blick auf den Sund, seine vorbeifahrenden Schiffe und die imposante Öresundbrücke.

Bei einem Rundgang durch die verwinkelten Gassen des alten Ortskernes konnte man sehen, dass die vor fast jedem Haus stehenden Stockrosen zum Teil schon abgeblüht sind. Der Sommer geht offensichtlich langsam seinem Ende entgegen.

Ein großes Eis musste dennoch in dem kleinen Eisladen natürlich auch gekauft werden.....

Im Fischereihafen lag die AMANDA von Ditte und Bent und da die beiden nicht an Bord waren, steckte der Skipper an den Eingang des Hauses der beiden eine Karte von TAHEHA.

Leider waren sie nicht daheim....

Die Nacht wurde wieder etwas unruhig, denn der Starkwind rüttelte so heftig am Rigg, dass sich das ganze Schiff aufschaukelte.

Hier half mitten in der Nacht nur noch ein Fender, der am Mast hochgezogen, die Schwingungen unterbrach und wieder für etwas Ruhe im Schiff sorgte, wenn man von den einfallenden starken Böen absah, die TAHEHA vor Top und Takel immer wieder auf die Seite schubsten.

Es ist schon beruhigend, bei solch einem Wetter sicher in einem Hafen zu liegen...

 

Aber wie schon so oft in den vergangenen Wochen war am Morgen alles vorbei. Die letzten Böen heulten noch über den Hafen aber gegen Mittag hatte es sich ausgepustet.

Segel hoch und raus in Richtung Falsterbo ( hatten wir ja schon mal...). Aber für dieses Mal wurde gleich im Falsterbo Yachtclub festgemacht und dem Wetterbericht geglaubt, der schon wieder eine "gale-warning" aussprach.

Na ja , so viel Wind wurde es dann aber doch nicht, aber dafür begann es am frühen Morgen Bindfäden zu regnen. Und dadurch waren die vielen Millionen kleiner Fliegen, die in unendlichen Schwärmen überall herumsurrten, auch so richtig in das natürlich nicht abgedeckte Großsegel "eingearbeitet".

Da half nur der Schrubber und die Pütz und nach etwa einer Stunde war die größte Schweinerei beseitigt. Schnell wurde die Segelpersenning angebracht, über das Cockpit das " Sonnensegel" als Regensegel aufgespannt und die Fliegen hatten das Nachsehen.

 

Gegen Mittag klarte es wieder auf, der Wind drehte nach SW und es war wieder Sommer in Schweden. ( Nur den Fliegen machte der Wetterwechsel nichts aus; sie schwirrten unbeeinflusst wieder zu Millionen umher.)

Der Skipper lieh sich ein ( sehr klappriges ) Fahrrad beim Club aus und fuhr ( mit geschlossenem Mund und großer Brille vor den Augen) in Richtung Zentrum. Restaurants, Boutiken, Caffe´s und auch ein Einkaufszentrum liegen mit Blick auf die See entlang der Strandstraße.

Scheinbar ist ganz Falsterbo eine einzige Feriensiedlung; in den Wäldern stehen verstreut viele Sommerhäuser, aber auch ausgewachsene Villen mit großzügig angelegten Gärten liegen an den vielen kleinen Straßen, die fast alle an den Sandstrand führen.

Nicht weit vom Zentrum entfernt ist eine komplette Vikingersiedlung nachgebaut worden in der gezeigt wird, wie zu Zeiten Eric des Roten gelebt und gearbeitet worden ist.

 

Es lohnt sich schon hier für einige Tage zu bleiben und zuzusehen, wie die Boote durch die stündlich geöffnete Brücke den Kanal passsieren. Wenn doch nur die vielen vielen Fliegen nicht wären!

 

 

09.08.2009

Eingeweht! So könnte die Überschrift über vielen Logbuch Eintragungen für den Monat August 2009 lauten.

Auch der zweite Versuch, vom Falsterbokanal aus an der schwedischen Ostküste nach Osten zu segeln, scheiterte an dem vielen Wind, der schon seit Tagen mit mehr als 15 m/s ( 6-7 Beaufort) über die See pfiff und heftigen Wellengang produzierte.Und TAHEHA wollte nicht unbedingt in den Wellen herumgeschleudert werden.

Also noch einen Tag im Falsterbo Kanal Club zugebracht, wieder lange Radtouren quer durch die Landschaft bis die Pobacken weh taten...

Mit einem geborgten Fahrrad nach Höllviken und in das schon erwähnte Vikinger Museum Foteviken.

Bei einem ausgiebigen Bummel durch die verschiedenen Häuser und Stallanlagen dieser "Stadt" an der Foteviken Bucht, konnten sehr gute Eindrücke über die Lebensformen der Menschen im

11. Jahrhundert gewonnen werden.(Und so ganz nebenbei konnte der Skipper sehen, dass das Mühlespiel bereits unter den Vikingern bekannt war ..)

.

 

Auf sehr gut ausgebauten Radwegen führte der Weg, vorbei an ausgedehnten Hochmooren und schönen Parkanlagen, in denen sich immer wieder große Villen versteckten, fast 20 km bis nach Skanör.

 

Der kleine Sportboothafen liegt, umrahmt von langen weißen Stränden, recht exponiert an der SW Spitze der Halbinsel Falsterbo. In den hohen Wellen machten Kitesurfer manchmal Sprünge über viele Meter und Kinder tobten ausgelassen durch das anstürmende Wasser.

Bei Westwinden keine gute Entscheidung hier einzulaufen, denn bis weit in den Hafen hinein rollte die Dünung und ließ die Boote ununterbrochen schaukeln.

 

Da hier offensichtlich eine kleine Fischereiflotte beheimatet ist, waren auch die verschiedenen Fischrestaurants an diesem Wochenende gut besucht. Da der Skipper zu faul war, sich an die lange Schlange von Wartenden anzustellen, gab es aber an diesem Tag keinen frischen Fisch...

 

Nachdem eine Regenfront durchgezogen war, ließ an nächsten Moirgen der Wind etwas nach ( nur noch 11m/s!) und unter kleiner Fock verließ TAHEHA den Hafen wieder in Richtung Dragör.

Von dort sollte ein Ablaufen in Richtung Süden besser möglich sein.

Und genau so dachten offensichtlich viele andere deutsche Segler, die in Dragör auf einen guten Absprung Richtung Heimat warteten.

 

Aber erst einmal wurde von Lyngby Radio die nächste Sturmwarnung ausgesprochen....

 

Aber dann.. Schon um 0650 Uhr verließ TAHEHA am nächsten Morgen den Hafen und ging auf Süd/Südwestkurs. Am Kompass lagen 240 Grad an, mit festgelegter Pinne fuhr das Boot wie auf Schienen, sodass der Skipper Zeit und Muße hatte im Cockpit zu duschen und dann ein ausgiebiges Frühstück zu sich zu nehmen.

Auf Steuerbord tauchten die Kreideformationen von Stevns auf und auf Backbord verschwanden die letzten Umrisse von Falsterbo im Morgendunst.

Einige Frachtschiffe zogen am Horizont ihre Bahnen nach Nord und nach Süd und ab und zu tauchten in wellenartigem Auf und Ab die schwarzen Rückenflossen von Schweinswalen aus dem fast spiegelglatten Wasser.

Nur das gleichmäßige Brummen des Dieselmotors unterbrach diese Idylle.

 

Nach etwa 3 Stunden begann sich das Wasser leicht zu kräuseln und erste leichte Böen liefen von Südost auf.

Noch zu wenig für die Segel; aber dass änderte sich, als TAHEHA die Kreidefelsen von Moen umrundete. Langsam nahm der Wind zu und die Genua wurde gesetzt. Mit fast 5 Knoten Fahrt und zunehmendem Wellengang von schräg von achtern begann TAHEHA zu geigen. Aus den 5 wurden schnell 6,5 bis 7 Knoten und langsam machte das Ganze nicht mehr so richtigen Spaß.

Immer mehr musste Gegenruder gegeben werden, um so einigermaßen den Kurs halten zu können und der Gedanke, an diesem Abend bis nach Gedser durch zusegeln wurde aufgegeen.

Als nächster Hafen bot sich Hesnaes an, doch etwa 2 sm vor dem Hafen standen -in dem hohen Wellengang nur schlecht auszumachen- viele Stellnetze. Kein angenehmer Gedanke, dort eventuell fest zukommen.

 

Voraus tauchte die Einfahrttonne in den Groensund auf; schnell das Segel verkleinert und mit mehr als 8 knoten Fahrt- hier setzte ein kräftiger Strom einwärts- rauschte TAHEHA in Richtung Harbölle, aber dann doch daran vorbei in Richtung Stubbeköbing.

Der Anleger bei dem starken Seitenwind hinterließ an den Dalben wieder etwas Farbe, denn der Skipper klemmte sich erst einmal quer zwischen zwei Pfähle um die Heckleinen auszubringen und wurde dann mit Hilfe starker Hände an den Steg gezogen.

" Wir kennen uns doch" meinte einer der beiden Helfer und richtig, im vorigen Jahr hatte der Kugelfender der TAHEHA dazu beigetragen, dass die CALYPSO in Klintholm bei sehr starkem Wind ohne Schaden zu nehmen an einem Steg liegen konnte, an dem starker Schwell stand.

 

Die beiden kamen von den Aalands und wollten das Wetter nutzen, um durch das Smaalands Fahrwasser soweit wie möglich nach Westen ablaufen zu können, bevor das Wetter wieder umschlug.

 

Für TAHEHA war das nun auch der logische Weg und so verließen am nächsten Morgen wieder sehr früh zwei Boote den Hafen und fuhren wieder nur unter Genua im Frühdunst auf den Grönsund Richtung Smaalands Fahrwasser.

Schnell waren die beiden Brücken, die Falster mit Sjeland verbinden, unterquert und mit flotter Fahrt Kurs auf Femö abgesetzt.

CALYPSO war bald im Dunst verschwunden und TAHEHA zog einen großen Bogen um da weite Flach, dass sich hier auf Backbordseite mehrere Seemeilen weit nach Westen ausdehnt, zu umfahren.

Wie schon am Vortag nahm der Wind beständig zu und hatte bald wieder 5-6 Beaufort erreicht.

und schon begann wieder das kräftige Geigen, bei dem TAHEHA manchmal 8 Knoten Fahrt erreichte. Zu viel! Die Genua wurde wieder eingerollt und als dann der Kurs immer spitzer zum Wind wurde, musste wieder der Diesel mithelfen.

Fast 5 sm genau gegenan; bei nunmehr fast 6 Windstärken klatschte der Bug einige Male kräftig in die jetzt von vorne anrollenden Wellen und eine Gischtfahne ging über das ganze Boot.

Aber auch dieser Spuk war bald vorbei und die Brücke von Guldborg kam in Sicht.

Nach kurzer Wartezeit wurde sie geöffnet und TAHEHA fuhr auf fast glattem Wasser in den Guldborgsund.

Die Sonne schien, es wurde so richtig sommerlich warm, der Wind hatte zwischen den bewaldeten Ufern seine Kraft verloren und schon bald waren die Silos von Nyköbing/Falster voraus zu erkennen.

Schnell waren die Leinen festgemacht, eine kühle Dusche im Cockpit genossen und dann verholte sich der Skipper erst einmal in den Schatten. Den ganzen Tag die Sonne und jetzt die Hitze waren doch etwas viel.

Unter der Sprayhood konnte man ja ganz gut eine Siesta halten ( die dann in tiefen Schlaf überging und für fast drei Stunden anhielt).

Aber was ist schon Zeit ?....

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