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2021

same procedur as last year......

Corona hat uns immer noch im Griff. Arbeiten an den Booten im Winterlager: Verboten! Dann dürfen Einwohner von MeckPomm doch auf das Vereinsgelände, Übernachtung an Bord ist aber untersagt. Später dann, schon im April, werden die Boote unter Hygienebedingungen nach und nach ins Wasser gebracht.

So kommt auch TAHEHA erst spät ins feuchte Element, obwohl noch nicht alle Farbarbeiten an Deck und den Aufbauten fertiggestellt sind.

Mache ich dann, wenn das Boot erst einmal schwimmt.......

Der Mast wird Anfang Mai gestellt und die Segel angeschlagen. Und das Wetter wird so warm, dass an "Farbemachen" nicht zu denken ist.

Erste kleinere Ausfahrten in die Wismarbucht - und dann wird das Wetter mit schweren Gewittern, Starkwind und Regen so, dass an ein Farbemachen wieder nicht zu denken ist.

Planungen für einen Törn nach Dänemark und Schweden werden immer wieder geändert und schließlich erst einmal verworfen.

Und doch kommt alles anders: Der jüngere Sohn hatte im Jahr 2020 in Holland ein Segelboot gekauft, konnte dieses aber Dank Corona nicht nach Wismar holen.

Für die Osterferien 2021 wurde ein erneuter Versuch unternommen und musste wiederum coronabedingt abgesagt werden.

Drei Wochen in den Sommerferien sollten schlussendlich ausreichen, das Boot

über die "Standene Mastroute" und die Nordsee bis in die Ostsee zu bringen, aber

verschiedene Umstände führten dazu, dass auch dieses Unternehmen nur zum Teil verwirklicht werden konnte. (Siehe hierzu das Logbuch der LIQUID ASSET unter www.sailxperience.net)

Und so wurden die Admiralin und der Skipper gefragt, ob sie nicht "mal eben" den letzten Teil der Reise übernehmen könnten.

Also auf per eigenem Bus nach Emden, Crew- und Wäschetausch - und schon begann das Abenteuer, mit einer 34 Fuß langen und 1,80 m tiefgehenden Segelyacht mit gelegtem Mast über die Kanäle in Richtung Lübeck zu fahren.

Sieht man einmal von der Tatsache ab, dass es sich um insgesamt 574 Kanal- Kilometer  (über Ems, Dortmund-Ems-Kanal, Mittelland-Kanal, Elbe-Seiten-Kanal, Elbe-Lübeck-Kanal) mit insgesamt 26 Schleusen und einem Hebewerk handelte, dass wir - weil wir wegen des großen Tiefganges in keinem Sportboothafen anlegen konnten und immer an den Feierabendstellen der Berufschifffahrt ohne jegliche Versorgungsmöglichkeiten festmachen mußten - nach 8 Tagen Trinkwassermangel hatten.

Und dass, abgesehen von einem täglichen kleineren Ölbad am Getriebe des Motors, täglich neuen Beulen am Kopf des Skippers von wegen der fehlenden Stehhöhe im Inneren des Bootes, als auch unter dem gelegten Mast, es schon etwas anstrengend war, teilweise bis zu 10 Stunden auf der hohen Kante sitzend das Knattern des Motors auszuhalten.

Und dass es manchmal etwas schwierig war, dank einer sehr eigenwilligen Schraube unter dem Boot, saubere Schleusenmanöver zu fahren, da mit Einlegen des Rückwärtsganges das Heck ein teilweise unberechenbares Eigenleben entwickelte.

Dass wir einmal mitten in einem Sportboothafen am Mittelland-Kanal und später noch einmal inmitten des Möllner Sees "auf Schiet" saßen, rundete diese Abenteuertour so richtig ab.

Aber schlussendlich konnte das Boot heil und ohne Schrammen in Lübeck den glücklichen Eignern übergeben werden.

Für die Admiralin und den Skipper wartete TAHEHA darauf, endlich in See stechen zu können.

Pött und Pann wurden an Bord geschleppt, die Diesel- und Wassertanks aufgefüllt, und dann kam das Schietwetter zurück. Vormittags Sonne satt, nachmittags Regen und Starkwind, ab und zu mit einem netten Gewitter gewürzt. Kein Wetter zum Raussegeln.......

Also für drei Tage wieder heimwärts, Wäsche waschen und Blumen gießen und hoffen, dass der Wetterbericht bessere Vorhersagen macht, als in den letzten Tagen.  Und dann fahren wir endlich los....!? Der September soll ja auch noch schöne Tage haben.

(Übrigens:Inzwischen zeigen leichte Rostspuren an, dass die Farbarbeiten an Deck immer noch auf ihre Vollendung warten....)

 

31.08.2021

Morgen beginnt der meteorologische Herbst und TAHEHA liegt immer noch am Steg. In den letzten Tagen waren Temperaturen um 15 Grad, Starkwinde und sehr viel Regen nicht dazu angetan, auf Segeltour zu gehen. Da wurden eben daheim einige Schoten gewaschen, neue Blöcke und im Internet größere Schotwinschen gekauft, um so das Handling aus dem Cockpit heraus zu verbessern.Und wenn in den kommenden Tagen die Meteorologen doch mal richtig mit ihren Vorhersagen liegen sollten, kann der Skipper eventuell  doch noch für einige Tage die Leinen lösen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt....

 

09.11.2021

...und die Hoffnung trägt uns auch weiter durch das Jahr.

Eigentlich wollten wir im August doch noch einen Törn in Richtung Kopenhagen unternehmen. Aber das Wetter und die zunehmenden Corona Inzidenzzahlen

haben uns schlussendlich davon abgehalten, diesen Plan in die Realität umzusetzen.

Also wieder kleinere und größere Schläge im Bereich der Wismarbucht, hier und da einmal vor Anker liegen und ansonsten im Verein sich in die Reihen der       "Klugschieter" einreihen, die sich in größerer Zahl vor dem Hafenmeisterbüro sammelten und sich mit Bier und manchmal auch Kuchen klönend die Zeit vertrieben.

Hatte auch sein Gutes: Dem Skipper war aufgefallen, dass sich auf ungewöhnliche Art und Weise das Kühlwasser aus dem Zweikreiskühlsystem verringerte. Fast tägliches Wasser nachfüllen und nach längerer Fahrt unter Motor eine erhöhte Motortemperatur machten etwas unruhig.

Ab sofort  keine Ausfahrt mehr.

Der Skipper ging auf Fehlersuche und fand schließlich eine schwer erkennbare Leckage am Ausgang des Wärmetauschers.

Nach Einsatz eines Spiegels, mehreren blutenden Schrammen an beiden Unterarmen (von Flüchen begleiteten mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen, zwei versteckte Schrauben am Motor zu finden und zu lösen, wofür extra Schraubenschlüssel zurecht gefeilt mussten) und einem großen Zeitaufwand war dann der Übeltäter ausgebaut.  

Der Wärmetauscher war an beiden Enden verfault!

Die Materialien des Wärmetauschers und der beiden Endkappen hatten sich offensichtlich nicht vertragen und zu schweren Korrosionsschäden geführt.

Also auf die Suche nach einem neuen Wärmetauscher gemacht. Sollte, da es sich um einen VETUS Wärmetauscher handelt, nicht allzu schwer sein.

Leider weit gefehlt. Nach tagelangen telefonischen Anfragen im In und Ausland dann endlich eine Telefonnummer in den Niederlanden, die erfolgreich zu sein schien.

1324,00 Euro wurden überwiesen, und nach fast 8 Tagen kam die niederschmetternde Information, dass dieses Teil von VETUS nicht mehr hergestellt wird. Das Geld wurde problemlos rücküberwiesen, die Suche nach Ersatz ging weiter.

Dann ein Lichtblick: In der Nähe von Barth hatte eine Firma in ihrem Internetauftritt genau den gesuchten Wärmetauscher aufgelistet.

Also sofort telefoniert und mal eben 180 km gefahren, um das Gesuchte endlich zu bekommen.

Leider war das Teil, das mir dort gezeigt wurde, für einen anderen Motor gedacht und ich bekam auch dort die Auskunft, dass Vetus das gesuchte Teil nicht mehr herstellt.

Nach mehreren Tagen Recherche im Internet wurde der Skipper in der Nähe von Heiligenhafen auf einen baugleichen 4 Zylinder-Motor aufmerksam, der zum Verkauf stand.

Wieder einige Kilometer gefahren, und in einem kleinen Ort nahe Oldenburg stand der Motor vor einer Garage. Zwei Männer versuchten verzweifelt, Leben in die Maschine zu bringen, aber erfolglos. Der  angegebene Preis von 2.200,00 Euro war viel zu hoch, und der Skipper schlug vor, die Peripheriegeräte wie Wärmetauscher, Anlasser, Einspritzpumpe usw. als Teile zu verkaufen. Aber die beiden Verkäufer wollten sich nicht darauf einlassen, und so fuhr der Skipper  ein weiteres Mal enttäuscht heimwärts.

Am nächsten Tag meldete sich einer der Verkäufer und schlug vor, den gesamten Motor für 1.300,00 Euro zu verkaufen.

Der Skipper hatte sich bei der 1. Besichtigung davon überzeugt, dass der angebaute Wärmetauscher in Ordnung war und war jetzt froh, für letztendlich 1.250,00 Euro den ganzen Motor kaufen zu können.

Für einen funktionierenden Wärmetauscher mit neuem Rohrbündel, einen nagelneuen Anlasser und die anderen Ersatzteile ein guter Kauf. Und schon zwei Tage später wurde der Motor abgeholt und in die eigene Garage verbracht.

(So nebenbei fiel dabei auch ein neuer Motorkran ab, der in Zukunft dazu beitragen soll, schwere Teile hydraulisch anzuheben und zu verfahren).

In einer zweitägigen "Operation" wurden die neuen Teile am schiffseigenen

Motor angebaut.

Wieder war ein Klabautermann an Bord, denn die Bordelektrik wollte partout nicht funktionieren.

Inzwischen standen die Winterkrantermine an und der Skipper baute sich eine

eigene elektrischeÜberbrückung, damit der Motor zumindest gestartet werden konnte und TAHEHA mit eigener Kraft unter den Kran fahren sollte. Was nach einigen Startversuchen auch gelang. Aber nun stellte sich ein neues Problem heraus: Der elektrische Unterbrecher in der Einspritzpumpe funktionierte ohne Spannung auch nicht und der Motor ließ sich nicht wieder ausschalten.

So wurde die Dieselleitung vom Dieselfilter abgeklemmt, und ohne Kraftstoffzufuhr ging dann der Motor auch aus......

Ein Wochenende später wurde TAHEHA problemlos aus dem Wasser geholt und  in guter Gemeinschaft mit einigen anderen Stahlbooten auf dem "Schrottplatz" am Vereinsgrillplatz abgestellt.

Inzwischen sind schon einige Farbarbeiten im Bereich des Kiels fertiggestellt. Und wenn das Wetter noch mitspielt, wird das gesamte Unterwasserschiff bereits jetzt mit einer neuen Schicht Antifoulingfarbe versehen. Denn im Frühjahr stehen immer noch einige Farbarbeiten am Aufbau an ....

Wie gesagt: Same procedur as every year.

 

19.12.2021

" Ja ist denn schon Weihnachten...." Na noch nicht ganz, aber es fehlen nur noch wenige Tage bis zum Fest.

Draußen ist es grau und ungemütlich, bei etwa 6 Grad und leichtem Nieselregen, so kein rechtes Winterwetter.

Aber davon läßt sich ein richtiger Segler nicht abhalten und klettert auch an Bord, wenn das Boot an Land steht.

Eine leichte Plastikplane über der aufgebauten Kuchenbude schützt vor dem Dreckwetter draußen; ein vor sich hin bullernder Dieselofen wärmt drinnen schnell auf 20 Grad, und eine angesteckte Tabakspfeife sorgt schnell für muggelige Athmosphäre unter Deck.

Der Skipper überlegt sich die anstehende To-Do-LIste und beginnt einfach damit, den Toilettenraum mal eben auseinanderzunehmen.

Hier war die Grundplatte unter dem Toilettenbecken einfach auseinander-gebrochen! Also werden alle Schläuche abgeschraubt, die kaputten Holzteile erneuert, so nebenbei noch das Holz um das offensichtlich undichte Fenster ersetzt und der Innenbereich des Bodens hier und da entrostet und mit neuer Rostschutzfarbe versehen. 

Mal eben bedeutet im Klartext einen Zeitaufwand von etwa einer Woche, aber dann war (fast) alles wieder funktionabel. Nur noch die Wände des Raumes leicht anschleifen und mit einer Schicht D2 versehen.

Und das steht auch noch für den gesamten Innenausbau an: Hölzer leicht an- schleifen und nach fast 40 Jahren mit einer neuen Öl-Oberfläche versehen.

Und dann sind da noch einige Kabel, die eine Verbindung zwischen Kartenplotter und Funkgerät herstellen sollen, um die Navigationsdaten des GPS-Gerätes und des AIS-Gerätes zu übertragen.

GPS, AIS, Kartenplotter? Wie hat TAHEHA eigentlich vor 35 Jahren den richtigen Weg nach Bornholm gefunden ?????

Mit Seekarten, Zirkel und Dreiecken wurden früher auch schon weite Reisen unternommen und ohne größere Probleme der Heimathafen wieder gefunden......

Die Zeiten ändern sich halt, aber zur Ehrenrettung des Skippers muß gesagt werden, dass eben diese "alten" Navigationsmittel an Bord der TAHEHA auch heute noch sehr häufig zum Einsatz kommen.

 

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